Die Geschichte hinter einem Haus verbirgt sich dem heutigen Betrachter häufig. Ein gutes Beispiel ist das Haus Wilhelmshöher Str. 84 in Frankfurt, was im Laufe der Zeit verschiedene Veränderungen erlebt. Trotzdem – oder gerade deshalb – ist das Haus ein wertvolles Kleinod im alten Frankfurter Ortsteil Seckbach, was heute in modernisierter Form den Menschen einen liebenswerten Lebensraum bietet.
Ursprünglich wurde das Gebäude als Gaststätte und Ausflugslokal für die wachsende Frankfurter Stadtbevölkerung geplant. Der nahe gelegene Lohrberg war im bürgerlichen Kaiserreich ein beliebtes Ausflugsziel, so dass sich im Ortsteil Seckbach eine ganze Reihe von Gaststätten etablierte.
So auch die “Gaststätte zum Adler”, nach den alten Postkarten geführt von Ph. P. Bieber. Auch wenn die vorliegenden Dokumente aus der Zeit keine Originale sind, so kann man sehr gut das im herrlichen grünen eingebettete Ambiente des Restaurants erkennen und verstehen.
1912 allerdings änderte sich die Nutzung. Dem vorher alleine stehenden Gebäude an der Straße wurde rückseitig ein Anbau hinzugefügt, der eine Backstube mit Backofen enthielt. Schaut man sich die Original-Zeichnung an, so handelt es sich um einen gewaltigen Ofen mit einem sehr großen Kamin.
Das Vorderhaus wurde in seiner Nutzung verändert in einen Bäckereiladen. So konnten die frisch hergestellten Produkte direkt vorne an der Hauptstraße verkauft werden.
Allerdings werde auch diese Nutzung nicht lange, denn schon in einer Postkarte von 1941 wird das Ladenlokal für eine Polsterei verwendet. Später diente es noch als Buchhandlung und es wird sich sicherlich noch zeigen, ob in der heutigen Zeit ein Gewerbe sinnvoll sein kann.
1960 schließlich wird die ehemalige Bäckerei in ein Wohnhaus umgebaut, 2012 werden dann vor der und Hinterhaus baulich vollständig getrennt.